Was für viele (inklusive mich) oft einfach nervig ist, ist immens wichtig und zwar: über Geld reden. Denn nur so können wir beginnen, die finanzielle Ungleichheit, die weiterhin zwischen Männern und Frauen* besteht, ein wenig auszugleichen. Ich selbst muss zugeben, dass ich erst vor nicht allzu langer Zeit damit begonnen habe, mich mit den Themen Geld, Finanzen und Anlegen zu beschäftigen. Was einerseits daher rührt, dass ich als Jugendliche keinerlei finanzielle Bildung erhalten habe. Und andererseits auch daran liegt, dass ich jahrelang am Ende des Monats schlicht nichts übrig hatte, das ich auf die Seite hätte legen können.
An dieser Stelle ein Hinweis: Es ist ein Privileg, sich damit beschäftigen zu können, wie mit Geld umgegangen wird beziehungsweise wie es angelegt werden kann. Viele Personen (vor allem Frauen* und andere diskriminierte Personengruppen) haben entweder nicht genug Geld, um überhaupt darüber nachzudenken, zu investieren, und/oder auch keine Zeit und Kapazitäten, sich mit ihren Finanzen zu beschäftigen.
So ist es nicht erstaunlich, dass auch bei den Themen Finanzen, Investmens und Anlagen ein Gender Gap existiert. Frauen* investieren durchschnittlich weniger als Männer. Daher wäre es gerade für Frauen* wichtig, sich, wenn möglich, früh mit diesem Thema auseinanderzusetzen, um – wenn sie aus verschiedenen Gründen im Alter alleine leben – nicht nur auf die staatliche Pension angewiesen zu sein. Aufgrund der unterschiedlichen Erwerbsbiografien erhalten Frauen* nämlich sowieso viel weniger Pension. Darüber hinaus ermöglicht das Investieren finanzielle Freiheit, Selbstbestimmtheit und Mitgestaltungsmöglichkeiten.
Wie aber nun beginnen? Zu allererst muss analysiert werden, wie viel Geld monatlich beiseite gelegt werden kann, ohne dass das Gefühl entsteht, im Alltag große Einschränkungen vornehmen zu müssen. Auch ein Grundwissen darüber, was genau es eigentlich bedeutet, zu investieren und welche verschiedenen Formen von Investments es gibt, ist hilfreich. Hier kann ich diese Playlist vom Kanal “Mindful Money”, einer deutschen Youtuberin, sehr empfehlen.
Allgemein ist Youtube meiner Meinung nach eine tolle Ressource, wenn es um niederschwellige und kostenfreie Informationen rund um das Thema Anlegen und Finanzen geht. Wer hingegen persönliche Beratung bevorzugt, kann bei der Damensache oder Regina Schickinger vorbeischauen.
Um mit etwas Positivem abzuschließen: Wenn Frauen* investieren, tun sie das vorsichtiger, dafür aber mit größeren Renditen. Eine mögliche Erklärung dafür liegt in der Behavioural-Finance-Theorie, die besagt, dass Männer sich tendenziell eher selbst überschätzen und ihre Aktien häufiger handeln als Frauen*.